Der Aktionskreis der Freien Wähler (FWV) besuchte den Ortsteil Zepfenhan, um sich von Ortsvorsteher Eugen Mager über aktuelle Anliegen informieren zu lassen. Zunächst wurde zusammen mit den anwesenden Ortschaftsräten das Baugebiet „Luttenwiesen“ besichtigt. Ortsvorsteher Mager machte deutlich, dass nun beabsichtigt ist, die Erweiterung dieses Baugebietes bereits auf 2014 vorzuziehen. Man wolle nicht wiederholen, was in den 90er Jahren passiert sei, als fünf junge Familien nicht bauen konnten, weil das Baugebiet nicht rechtzeitig ausgewiesen worden war. Das daraus resultierende Fehlen von ca. 10 bis 12 Kindern spüre das Dorf jetzt noch. Bedarf für Baugrundstücke sei vorhanden und in der jüngeren Vergangenheit wurde pro Jahr mindestens ein Bauplatz verkauft. Die Erweiterung des Baugebiets „Luttenwiesen II“ weise dann weitere sechs Bauplätze aus. Zepfenhan habe auch gerade für junge Familien viel zu bieten; das Vereinsleben mit zum Beispiel Musikverein und Sportverein sei intakt und harmonisch. Das einzige Manko in Zepfenhan ist die fehlende Breitbandversorgung. Man hoffe nun, dass sich dies bald ändere, vielleicht finanziert über Fördertöpfe aus dem LEADER-Programm oder aus Töpfen des Projekts „Entwicklung ländlicher Raum“. Eine schnelle Internetversorgung sei heute ein Standortfaktor, und man dürfe Zepfenhan hier nicht vergessen. Auf das angebotene Funknetz würden nur wenige Einwohner zurückgreifen.
Beim Rundgang durch den Ort wurden einzelne Objekte besichtigt, die unter Denkmalschutz stehen, besonders eines, das bereits seit 20 Jahren leer steht. Es wurde hier über den Sinn des Denkmalschutzes debattiert, da es nicht im Sinne der Eigentümer und der Ortschaft sein kann, wenn die Häuser zusehends verfallen, eine Nutzung einerseits heute nicht mehr möglich ist und andererseits die Eigentümer vor finanzielle Hürden wegen der Denkmalschutzauflagen gestellt werden. Aus der Runde wurde vorgeschlagen, hier eine Änderung beim Denkmalamt zu beantragen.
Bei der anschließenden Diskussion mit den Einwohnern Zepfenhans stand ein Thema im Vordergrund, und zwar der Bau Justizvollzugsanstalt. Man wollte von den Freien Wählern deren Standpunkt hören, falls das Land den Bitzwald wieder als beabsichtigten Standort für die JVA ausweisen wolle. Die Freien Wähler bekräftigten hierzu ihre Meinung, dass sie immer dafür eingetreten seien, dass die JVA nach Rottweil kommen solle. Der erste Standort ist und bleibt der Stallberg. Wenn das Land diesen aber ablehne, werde man – soweit dies vom Land gewünscht sei – auch den Bitzwald als Standort anbieten. Aber auch die anderen möglichen Standorte auf der Gemarkung Rottweil seien noch nicht endgültig abgelehnt worden. Zunächst liege die ganze Sache aber beim Land, auf deren Signal man nun erst noch warten müsse.
Insgesamt wurde über dieses Thema sachlich diskutiert. Die Freien Wähler wurden von den anwesenden Bürgern gelobt, dass sie die ersten seien, die nun den Dialog mit den Zepfenhanern wieder aufgenommen und versucht hätten, „das Tischtuch, das zerrissen wurde, wieder zu flicken“.
Susanne Karrais